Tagesablauf
Morgenkreis
Der Waldkindergarten beginnt den Tag draußen an einem festen Treffpunkt mit der Begrüßungsrunde. Ob nun im Sitzen oder Stehen hängt von der Wetterlage, dem Thema oder einer Aktion ab. „Wer ist heute alles da und wer fehlt in unserem Kreis und wie viele sind wir heute?“
Es werden Fragen gestellt und es ergeben sich erste Gespräche. Jahreszeitliche Lieder, Gedichte und Spiele folgen. Anschließend wird gemeinsam überlegt: „Wo gehen wir heute hin, was unternehmen wir dort?“ Viele Vorschläge werden gemacht, trotzdem wird schnell eine gemeinsame Entscheidung getroffen und die Kinder stürmen zum verabredeten Ort.
Frühstückszeit
Am ausgewählten Ort wird erst einmal gemeinsam gefrühstückt.
Freispiel
Die Kinder spielen wie und was sie möchten. Sie lassen Landschaften aus Matsch, Wasser, Steinen und Ästen entstehen. Sie werken und gestalten mit Zweigen, Baumscheiben und Blättern.
Ein Kaufmannsladen entsteht, er wird auf einem gefällten Baumstamm aufgebaut, Ware wird dafür zusammen gesucht. Es wird balanciert, geklettert, gesprungen, gelaufen, gelacht, gerufen, gesungen, gelauscht, geraten, gezählt, untersucht, geholfen, entdeckt etc..
Pädagoginnen und Pädagogen begleiten die kindlichen Spielprozesse ohne einzugreifen, sie geben bei Bedarf Anregung, Unterstützung und Trost.
Projekt- und Aktionszeit
Die Kinder sitzen im Kreis auf ihren Rucksäcken, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Es handelt sich dabei um prozessorientierte Projekte oder Aktionen.
Es gibt ein Thema, dazu viele Ideen. Wie diese umgesetzt, verändert oder ergänzt werden, entwickelt sich in einem gemeinsamen Prozess Schritt für Schritt.
Abschlusskreis
Gegen 12 Uhr findet die gemeinsame Rückschau statt. „Wie war der Tag, was war besonders schön, was gefiel, was habe ich geschafft, worüber habe ich mich geärgert, was ist mir nicht gelungen? Was haben wir morgen vor?“
Es wird z.B. gemeinsam beschlossen, dass morgen der heutige Ort wieder aufgesucht werden muss, weil dort noch ein Seil in einem Baum hängen geblieben ist.
Gemeinsames Mittagessen
Es wird gemeinsam der Weg zurück zum Waldkindergartenwagen angetreten, dort treffen die Kinder gegen 13 Uhr ein und verzehren dass gemeinsame Mittagessen. Viele Kinder nutzen auch hier die Möglichkeit des Malens oder des Betrachtens von Büchern.
Ein Spiel oder Lied rundet den Tag ab - „Auf Wiedersehen bis morgen!“ -
gegen 14 Uhr endet der Tag im Waldkindergarten.
Die ersten Kinder werden abgeholt und so ist wieder ein ganz normaler Tag voller Abenteuer im Waldkindergarten zu Ende gegangen.
Geschichten ganz besonders erzählen
Täglich lassen wir den Tag mit den Kindern gemeinsam in der „Kunkelzeit“ ausklingen.
In dieser besonderen Zeit werden Geschichten vorgelesen, es wird gemeinsam gemalt, gesungen, getanzt, experimentiert oder etwas Neues gelernt. Zu den beliebten Geschichten gehören bei uns der „Siebenschläfer, der geweckt wird“ und der „Hase und Igel“.
Oftmals werden die Geschichten in Form eines Puppentheaters präsentiert. Die Erzieher spielen mit Kuscheltieren, selbstgemachten Holzfiguren oder anderen Hilfsmitteln die Geschichte vor. Die Geschichten werden daraufhin im Freispiel von den Kindern weitergespielt. Gerne denken sich die Kinder auch weitere Geschichten aus und planen manchmal eine Aufführung.
Wir haben mittlerweile einen Schauspieltisch vor drei Haselbüschen. Diese Büsche eignen sich hervorragend als Kulisse oder Versteck für die Tiere. Der Tisch wird immer wieder neu gestaltet und umgestaltet mit Wurzeln, Stöcken, Moos und Blättern. Hier können die Kinder ihrer Phantasie freien Lauf lassen.